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     Kirchen in der Umgebung von Chotieschau

Zahlreiche Landsleute und/oder ihre Vorfahren aus dem Kirchsprengel Chotieschau wurden - ausser in Chotieschau -  in anderen Kirchen in der Umgebung getauft oder getraut. Einige dieser Kirchen sollen mit folgenden Textbeiträgen und Fotos  beschrieben werden.
Diese Seite ist noch in Entwicklung! Wir bitten daher alle Leser, die ev. weiteres Material besitzen (vor allem Innen-Fotos), um Zusendung unter der Email-Adresse: chotieschau@gmx.de , herzlichen Dank!  G.Frei

Vorwort
Fast jeder Ort im ehemaligen Sudetenland besaß eine Kirche oder zumindest eine Kapelle; sie war das Zentrum des kirchlichen Lebens und darüber hinaus meist das Wahrzeichen des Ortes. Regelmäßig fanden dort Gottesdienste statt und an kirchlichen Feiertagen waren die Kirchen festlich geschmückt. In der Regel waren sie einem Heiligen geweiht sodaß an den entsprechenden Tagen die Kirchweihfeste gefeiert wurden. Für die ehemaligen Bewohner sind die Kirchen immer noch ein einmaliges Erinnerungszeichen an das untergegangene Gemeindeleben.
Dies alles änderte sich schlagartig mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1945-46. Die neuen Bewohner wussten nicht, was sie mit den Kirchen anfangen sollten. Sie hielten sie für ein Problem der Deutschen und ließen sie verwahrlosen - so verfielen sie mit der Zeit. Als später die früheren deutschen Bewohner anfingen ihre alte Heimat zu besuchen, waren viele geschockt teilweise nur noch Ruinen vorzufinden. So bildeten sich Interessengemeinschaften, um durch Spenden den Verfall zu beheben oder zumindest aufzuhalten.
Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs begannen die neuen Bewohner – meist die zweite Generation – allmählich mit Renovierungsarbeiten an den Kirchen und Klöstern. Aber nicht aus religiösen Gründen sondern in der Regel im Rahmen der Denkmalpflege. (Nur ca. 12 % der tschechischen Bewohner bekennen sich zur christlichen Kirche, meist r.-kath.).   So werden jetzt die Kirchen und Klöster meist neben selten abgehaltenen Gottesdiensten öfter als Museen für Ausstellungen oder für Konzerte und Theateraufführungen genutzt. Die meiste Zeit sind sie ungenutzt und verschlossen.
Das höchste kirchliche Fest ist Ostern. Hier soll ein schöner alter Brauch der Jugend nicht unerwähnt bleiben: das Ratschen.
Da am Gründonnerstag nach alter Überlieferung die Kirchenglocken nach Rom fliegen und erst in der Nacht zum Ostersonntag zurückkehren, wurde das Glockenläuten – früh, mittags und abends – durch das Ratschen der Dorfjugend ersetzt. Dazu trafen sich alle Buben im Alter zwischen 10 und 14 Jahren und wählten ihren Hauptmann, dem alle gehorchen mussten. Sodann wurde bereits in der Vorosterzeit das Ratschen mit den Handratschen auf Kommando eingeübt, was schon einigermaßen anstrengend sein konnte. Ab Gründonnerstag ging die Gruppe dann dreimal am Tag durchs Dorf und ratschte vor allen Häusern. Dabei riefen sie: „Wir ratschen und ratschen den Englischen Gruß den jeder Christ beten muss“. Am Karsamstag – beim letzten Ratschen – wurden dann die Buben von den Einwohnern mit Eiern, Süßigkeiten und Geld beschenkt als Dank für das Ersatz-Glockenläuten.                      G.F.




  1. Die Chotieschauer Kirche Mariä Geburt ist im Kapitel"Berichte" bereits ausführlich beschrieben.
 2. Obersekerschan: "Sankt Martin"
Bereits 1272 wurde am Ort eine St. Kastulus- Kapelle erwähnt. 1375 wurde eine Friedhofskapelle Sankt Martin im gotischen Stil erbaut. Im Jahr 1678 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und ein neuer Hauptaltar und eine neue Kanzel errichtet. Der Chotieschauer Probst Andreas Fabritius ließ 1704 den Glockenturm anbauen. Das Pfarramt war als Kirchspiel für folgende Orte zuständig: Hermannshütte, Hniemitz, Obersekerschan, Popowa, Pscheheischen, Radlowitz, Rochlowa, Untersekerschan, Wellana, Wilkischen und Wittowa. Alljährlich wurde am Martinstag den 11.November mit den umliegenden Gemeinden die Kirchweihe gefeiert.
Die Kirche befindet sich sowohl aussen wie innen in einem sehr verwahrlosten Zustand. Nur sehr zögerliche Renovierungsarbeiten (Dach) sind erkennbar.

Fotos: G. Frei 
stmartin20   stmartin07
Kirche Sankt Martin  1920                                                                     und 2007

  Ki2002  west   sued 
     St. Martin von Süden 2002                    Hauptportal West                              Süd-Eingang (Kirchturm)

Innenzustand im Jahr 2016 (Fotos von Fr
au R.Ziegler-Banger)

kanzel  Orgel

chor  altar  nalt

klalt   klalt2   bstuhl


3. Tuschkau-Dorf: "Sankt Margaretha"
Die Kirche St. Margaretha in Dorf Tuschkau wurde erstmals erwähnt im Jahr 1352. Im Jahr 1856 wurde die Kirche im neugotischen Stil umgebaut wobei das Kirchenschiff vergrößert und der Kirchturm errichtet wurde. 1927 wurde die Kirche renoviert. Das Kirchenfest wurde alljährlich  am 13. Juli gefeiert ("Marchatn Toch").
Am Friedhof befindet sich eine Statue der Hl. Margaretha von 1738 auf einem Granitsockel.
Im März 1993 wurde in die Kirche eingebrochen und 14 wertvolle Ölbilder des Kreuzweges gestohlen. Außen ist die Kirche vor einigen Jahren renoviert worden.

Kirche 35   Kirche 2000
Tuschkauer Kirche 1935                                   und 2000

Turm     Msaeule    Kapelle

Kirchturm
2000                                   Margarethensäule von 1728  (ca 1990)     Kapelle an der Straße (1935)


4. Auherzen: "Sankt Josef"
Die erste Kirche wurde 1739/40 von den Dorfbewohnern in Eigeninitiative gebaut und war bis 1787 Filialkirche von Chotieschau. Das Gebäude, an welches 1827 ein Turm angebaut worden war, musste 1899 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.Die neue Kirche nach Plänen des Pilsener Architekten F.J. Erhart wurde in den Jahren 1900/01 in neuromanischem Stil mit Querschiff und Turm errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte am Namenstag des hl. Josef am 19.3.1900. Die Glocken lieferte die Fa. Hilzer aus Wiener Neustadt im Jahr 1901. Am 15. 12. 1901 fand die Weihe durch Kardinal Dr.Wenzel Frind statt. Alljährlich am 19.März wurde zusammen mit den umliegenden Gemeinden das "Josefi-Fest" gefeiert.
Zur Pfarrei Auherzen gehörten die Gemeinden Steinaujezd, Zwug, Lihn, Dobrzan und Rothaujezd.

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5. Staab: "St. Maria Magdalena"
Die Pfarrkirche St. Maria Magdalena liegt südlich der Radbusa. Sie wurde erstmals 1567 erbaut und war bis 1690 Filialkirche von Chotieschau. Nach Aufhebung des Klosters übernahm im Jahre 1804 das Stift Tepl das Patronat über die Pfarrei und behielt es bis zur Vertreibung 1946. Unter diesem Patronat wurde 1841 bis 43 die jetzige, 38m lange und 17 m breite Kirche erbaut. Der Hochaltar stammt aus der ehemaligen Klosterkirche in Chotieschau. Das Altarbild, Maria Magdalena darstellend,
 ist aus dem Jahr 1842. In der Kirche wurden 31 geschnitzte und buntbemalte Zunftstäbe und Laternen aufbewahrt, die mit
den Emblemen der einzelnen Zünfte versehen sind. Die ältesten Glocken der Kirche trugen die Jahreszahlen1505 und 1570.

StKi1       StKi2


6. Kladrau Schlosskirche "Maria Himmelfahrt"
Das Kloster Kladrau war eine ehemalige Benediktiner-Abtei, die 1785 im Zuge der Josefinischen Reformen aufgelöst wurde.
Die zugehörige Klosterkirche war ursprünglich eine romanische Basilika, die in den Hussitenkriegen niedergebrannt wurde.
Die heutige Klosterkirche - auch Schlosskirche genannt - wurde in den Jahren 1712 bis 1726 nach Plänen des Baumeisters Johann Blasius Santini-Aichl (1677-1727) im Stil der Böhmischen Barockgotik neu errichtet. Sie ist mit 83 m Länge eines der größten Kirchengebäude Böhmens. Die Ausgestaltung des Inneren mit zahlreichen Altären, Chorgestühl und Kanzel wurde von den Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam 1726 - 27 ausgeführt. Das hohe Gewölbe mit Kuppel wurde von dem Bildhauer Mathias Bernhard Braun ausgeschmückt. 

Kladki    Kladturm

Klad1   Klad2

Klad3   Klad4

Mehr über Kladrau hier



7. Kapelle in Lossin
Renovierung der Kapelle im Jahr 2000 vor der Maiandacht  (Fotos Herbert Wenig)

los1  los2  los4
 
  los3     losalt  ca.1938




8.Kapelle in Ostrau
Die Kapelle ist auf die Heiligen St.Wenzel und Adalbert geweiht. Der sechsseitige Zentralbau wurde unter dem Kladrauer Abt Joef Sieber (1729-1756) erbaut.
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts ist an der Nordfassade ein Turm errichtet worden.

Ostrau1   Ostrau2 2017 renoviert


 9. Kapelle in Lochutzen
Die im Jahre 1847 erbaute St. Florianskapelle besteht aus einem länglichen Schiff, einer halbrunden Altarnische sowie einem prismatischen Turm an der Westseite.
Den Säulenaltar schmückten ein Madonnenbild aus Holz sowie ein auf Leinwand gemaltes, den hl. Florian darstellendes Bild. Die beiden Glocken sind 1847 von
 W. Perner in Pilsen  gegossen worden. Am Fest des hl. Florian und ab und zu bei besonderen Anlässen wurde eine hl. Messe gelesen.
Lochutzen   Nach der Renovierung 2018


 10. Kirche St. Georg in Hradzen.
 Die bereits im Jahre 1384 erwähnte St. Georgskirche ist von eine Mauer umgeben, die den Friedhof mit einschließt. Im Jahre 1773 brannte das ganze Dorf einschließlich
 der Kirche nieder. Der pseudogotische Neubau entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Der einschiffige Bau beherbergte vier Altäre  und hat an der Seite des Presbyteriums
 zwei Türme
. Zum Kirchsprengel gehörten auch die Orte Strelitz, Lissowa und Honositz.
Hradzen1   Hradzen 2