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    Der Kirchsprengel Chotieschau,die Gemeinden 
      (Quellenangabe: Die Gemeinden des Landkreises Mies)
Zum Kirchsprengel Chotieschau gehören außer Chotieschau auch die Gemeinden: Mantau, Lossin, Teinitzl und Horschikowitz. 
      Karte
Landkarte südliches Egerland: Chotieschau ist über die A6 Nürnberg - Pilsen leicht erreichbar


1. Chotieschau
Der Ort Chotieschau liegt im südlichen Egerland etwa 15 km südwestlich von Pilsen an der Eisenbahnlinie Furth i.W. - Pilsen. Das Ortsbild wird geprägt durch den mächtigen Bau des Klosters sowie der Pfarrkirche "Mariä Geburt".  Die Umgebung von Chotieschau ist bestimmt durch das Flüßchen Radbusa, das im Böhmerwald entspringt, und den Kreuzberg im Süden (485 m).
 Die Geschichte des Klosters ist gleichzeitig auch die Geschichte des Ortes Chotieschau. In den Jahren1202 bis1210 wurde das Kloster vom Edelmann Hroznata gegründet und an die Prämonstratenser-Chorfrauen übergeben. Damit kann das Kloster auf eine 800jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken. Im Jahre 1782 wurde das Kloster aufgelöst und 1822 an das Fürstenhaus Thurn & Taxis verkauft. Die Klosterkirche zu St. Wenzel wurde dem Verfall preisgegeben. Das Konventsgebäude mit Garten wurde 1887 den Salesianer-Schwestern übergeben, die 1901 eine Herz-Jesu-Kirche erbauten sowie ein Mädchenpensionat einrichteten, das bis zum Jahre1938 bestand. Nach der Vertreibung der deutschen Bewohner von Chotieschau verwahrloste die gesamte Klosteranlage. Bis in die 60er Jahre wurde das Kloster als Kaserne genutzt .Erst in den letzten Jahren werden zögerlich Renovierungsarbeiten und Restaurierungen (z.B. Kapitelsaal) durchgeführt. Für Chotieschaubesucher kann eine Besichtigung des mächtigen Gebäudes sehr empfohlen werden.
Die Pfarrkirche Mariä Geburt wird bereits 1366 als solche angeführt. Im Jahre 1674 stürzte der erst 2 Jahre zuvor gebaute Turm ein und riss einen Teil des Gebäudes mit. Anschließend wurde die Kirche neu aufgebaut. In der 1. Hälfte des18.Jahrhunderts  wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und 1900 renoviert. Der Hochaltar mit der gotischen Madonnenstatue gilt als eine der schönsten im böhmischen Raum.
Ausführliche Literatur: Volk, Friedebert: Kirchsprengel und Kloster Chotieschau,2. Auflage 1986
          Kloster         Johannes        Kirche               
             Kloster-Ansicht von Südosten                                                  Johannesfigur am Dorfplatz (2000)       Pfarrkirche Mariä Geburt                          


2.Mantau
Die erste urkundliche Nennung des Ortes finden wir in  der Bestätigungsurkunde des Papstes GregorX. vom 23, Mai 1272. Mantau wird als Ort mit Marktrecht und der weltlichen Gerichtsbarkeit beschrieben. Aus dem Zinsbuch (Urbar) des Jahres1367 erfahren wir erstmals Namen der Bewohner. Es wohnten damals 28 Familien in Mantau, darunter waren ein Müller, ein Schuster, ein Nachtwächter und ein Fischer. Das Untertänigkeitsverhältnis dauerte bis zu dessen Aufhebung durch Kaiser Franz Josef II. im Jahre 1782. Noch im Jahr 1863 bildeten nur die Bauernhöfe und Häuser um den Dorfplatz die Siedlung. In den folgenden Jahrzehnten stieg die Einwohnerzahl durch die Erschließung des Kohleabbaus schnell an. Auf dem Mantauer Gemeindegrund standen drei Kohlebergwerke : der Dietrichschacht am "Alten Werk", der Austriaschacht und das "Löwensche Schachtl" am "Gänsberg". Um den Kohlenbergbau zu fördern wurde 1864/65 ein Bahngeleise von Der" Böhmischen Westbahn" abgezweigt, wobei die schöne Eisenbahnbrücke über die Radbusa errichtet wurde.
1939 bestand der Ort aus 306 Häusern mit insgesamt 1017 Einwohnern. Die Kohleschächte wurden bereits 1931 stillgelegt.

Mantau
          Alte Postkarte von Mantau


3. Lossin
Lossin wurde 1228 der Gutsherrschaft des Kloster Chotieschau unterstellt und verblieb dort bis zu Auflösung des Klosters durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782. Zum Gemeindegrund gehörte auch der Teil des Wrabina-Berges, auf dem die Wallfahrtskirche Kreuzberg steht. Die erste Kirche wurde 1747 bis 55 erbaut , nach deren Zerstörung enstand 1862 ein Neubau, welcher 1930 mit dem Aussichtsturm ergänzt wurde.
Die Bewohner Lossins waren überwiegend in der Landwirtschaft und im Bergbau beschäftigt. Die Bauern waren auch als Grubenholzfrächter für die umliegenden Bergwerke tätig bis zur Aufgabe des Hurkaschachtes zusammen mit den Mantauer Schächten. Neben dem Wirtshaus am Kreuzberg waren noch zwei weitere Wirtshäuser im Dorf. Im Vorderen Wirtshaus der Dobrzaner Brauerei befand sich auch ein Saal, in dem Feste, Tanzveranstaltungen und Theaterspiele stattfanden. Letzte Wirtin war Barbara Wenig.
 1939 hatte Lossin 189 Einwohner in 58 Häusern.Nach der Vertreibung wurde in Dinkelsbühl ein Kreuzbergverein gegründet und in der Kapuzinerkirche eine Nachbildung des Altars vom Kreuzberg aufgestellt.

    Lossin    Kreuzberg   Lossin a d Luft
                          Kapelle Lossin                                                                    Kreuzbergkirche                   Luftaufnahme von Lossin


4.Teinitzl
Die relativ kleine Gemeinde liegt ca.1km nördlich von Chotieschau in einer Mulde und wird von einem Bächlein durchflossen, das den Ort in zwei Teile teilt. Die Erwerbsgrundlage der Bewohner bildeten Landwirtschaft und Bergbau. Das Ortsbild wurde wesentlich bestimmt durch die neun Vierkanthöfe, die an der Straße aufgereiht waren, sowie die in der Mitte liegende Kapelle und den Dorfteich. Seit 1891 bildeten Teinitzl und das 1 km westlich gelegene Horschikowitz einen Schulverband. Im Jahre 1913 war die einklassige Schule zu klein, deshalb wurde ein zweiklassiges Schulgebäude errichtet, das schon aus weiter Umgebung sichtbar ist. 1933 wurden dort 71 Kinder unterrichtet. Der letzte deutsche Schulleiter war Josef Frei, der 1946 in russischer Kriegsgefangenschaft umkam. Eine tschechische Minderheitenschule wurde 1919 eingerichtet; sie befand sich im späteren Kindergarten und wurde nur von wenigen Schülern besucht. Ab 1932 befand sich auch ein Kindergarten im Ort.
Für die Entwicklung von Teinitzl war der auf dem Gemeindegrund im Jahre 1897 eröffnete Steinkohlenschacht von einschneidender Bedeutung. Der Name änderte sich je nach Staatszugehörigkeit mehrmals von Austria- über Masaryk- bis Herrman Göring-Schacht. Der Schacht ist inzwischen aufgegeben.Zwar nahm die Gemeinde durch den Großbetrieb beträchtliche Steuern ein, doch erlitt die Landwirtschaft beträchtlichen Schaden. Bodensenkungen verursachten Überflutungen von Wiesen und Äckern im Talgrund sowie Risse in Häusern, sodass mancher altererbte Hof aufgegeben werden mußte. Die Wiesen wurden durch eine etwa 2m hohe und 2km lange Holzrinne überbrückt ("Lutten"), in die das Wasser hochgepumpt wurde. Die Bewohner führten einen 3 Jahre langen Gemeinschaftsprozess gegen den ersatzlosen Kohleabbau, hatten aber keinen Erfolg. Obwohl die Schlagwettergefahr im Pilsener Revier gering war, fielen doch im August 1918 im damaligen Masaryk-Schacht 13 Bergleute einer Explosion zum Opfer.
Die hohen Steuereinnahmen setzten die Gemeinde in die Lage außer dem Schulgebäude im Jahre1926 eine Kapelle zu bauen. Im gleichen Jahr konnte der Ort elektrifiziert werden. Im folgenden Jahr wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet und mit modernsten Geräten - darunter einer Motorspritze - ausgerüstet. Außerdem konnten die Ortsstraßen und die Kanalisation ausgebaut werden. Die Gemeinschaft der Bauern besaß auch eine komplette Dreschanlage mit Dampfmaschine, Dreschmaschine und Strohpresse. Gedroschen wurde auf der Anhöhe im Norden des Ortes, wo auch das Stroh in großen Strohhaufen gelagert wurde. Die Maschinen wurden in der übrigen Zeit in 2 Schuppen südlich der Dorfschmiede untergebracht. Im Jahr 1939 wohnten in Teinitzl (inkl. Schacht) 227 Einwohner in71 Häusern.
   Kreuz   Kapelle  Volksschule
     Kreuz am Dorfeingang                                   Kapelle in der Dorfmitte                             Volksschule

Mehr über Teinitzl gibt es hier


5. Horschikowitz 

Das Ortsbild von Horschikowitz wurde geprägt durch die großen Vierkant-Bauernhöfe, die sich um den Dorfteich guppierten. Die Bewohner des Ortes betrieben in der Mehrzahl Landwirtschaft. Zwei Gastwirtschaften (eine mit Kegelbahn), eine Gemischtwarenhandlung und eine Schmiede waren die einzigen Gewerbebetriebe. Die Kinder gingen  nach Teinitzl in den Kindergarten und in die Volksschule. In einem Freiwilligen Feuerwehrverein hatten sich die Männer zur Bekämpfung von Bränden zusammengeschlossen. Außerdem bestand mit der Gemeinde Teinitzl eine Ortsgruppe des Deutschen Kulturverbandes.
Die in der Mitte des Dorfes stehende Kapelle bildete den Mittelpunkt des religiösen Lebens der Bewohner. Zur Kirche ging man nach Chotieschau; am dortigen Friedhof wurden auch die Verstorbenen von Horschikowitz beerdigt. 1939 wohnten im Ort 225 Einwohner in 63 Häusern (Haushaltungen).
Welchen Anblick bietet das heutige Horschikowitz? Der Dorfteich wurde zugeschüttet, von der Johann von Nepomuk-Statue steht nur noch der Sockel, die schönen Holztore wurden durch unansehnliche Blechtore ersetzt und zahlreich Gebäude existieren nicht mehr!

Über Horschikowitz wurde von Siegfried Dolleisch eine ausführliche Ortschronik erstellt
, auf die hier ausdrücklich verwiesen wird:
Dolleisch, Siegfried: Ortschronik Horschikowitz, Band 2, Selbstverlag 2005
 Email: S.Dolleisch@dolleisch.de     
 Eine Homepage ist ebenfalls im Entstehen: www.horschikowitz.de

      Horschikoalt      Horschikowitz                               Alte Postkarte von Horschikowitz mit Dorfteich und Kapelle                                          Luftbild von Horschikowitz